Sonntag, 23. Dezember 2007

Es ist kalt in Deutschland

Als wir dann endlich gegen 4 Uhr im Hotel angekommen waren, haben wir dann auch ein paar wenige Stunden Schlaf bekommen. Wir sind jedoch ziemlich früh wieder unterwegs gewesen, um wenigstens ein bisschen von Khartoum an Eindrücken mitzunehmen. Wann kommt man denn so schnell mal wieder in den Sudan??? Wir konnten den Palast des Präsidenten, den Universitätscampus und auch die Stelle, an dem der blaue Nil den weissen Nil trifft bestaunen. Abends hatten wir dann unser letztes Konzert. Und nach einem letzten Empfang, ging es dann auch schon zum Flughafen (und nach Deutschland zurück). Wir haben sehr wenig geschlafen, weil wir gegen 2 Uhr nachts aus dem Sudan abgeflogen und dann um 5.30 Uhr in Frankfurt umgestiegen sind. Benedikt ist dann nach München und der Rest nach Berlin weitergeflogen. Am Flughafen angekommen ist uns sogleich die Kälte um die Ohren geweht. Wow, ist das kalt hier. Im Sudan waren es knappe 30 Grad und jetzt so gegen 0 Grad (gefühlte -20) hier in Deutschland. Die beiden Tage vor Weihnachten können wir uns jetzt noch so richtig ausschlafen. Das haben wir auch nötig.
Wir blicken jetzt schon auf eine unglaublich beeindruckende und lehrreiche Zeit zurück. Durch die vielen Fotos und kleinen Filme, die wir gemacht haben, werden wir uns noch das eine oder andere Mal in die einzelnen Länder zurückversetzen lassen. Das ist auch wirklich notwendig, denn diese Zeit darf nicht einfach so verstrichen sein, sondern muss im einzelnen noch aufgearbeitet werden, damit sie ihre mögliche Wirkung hat.
Wir sind total dankbar darüber, wie diese letzten 3 Wochen verlaufen sind. Die kleinen Problemchen gehören halt auch dazu. Und gemessen an dem, was sich hätte ereignen können, erscheint das doch sehr klein.
Bleibt uns nur noch, euch nochmal eine ruhige und schöne Weihnacht und ein gutes neues Jahr zu wünschen.
Viele liebe Grüße von Cyminology.

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Ägypten




Vom Grabe Jesu sind wir also geradewegs zu den Pyramiden und der Sphinx gereist. Und von der 60 Tausend Menschen großen Stadt Ramallah in das 20 Millionen Moloch Cairo. Da hier gerade das Opferfest ist (Abraham opfert seinen Sohn - doch nicht, aber ein Lamm), hingen hier bis heute früh überall Fleischbrocken rum, und man sah so einige Lämmer auf Lastwägen gedrängt. Die Pyramiden sind übrigens quasi mitten in der Stadt. Und morgens stolpert man geradewegs über sie, da sie vom Smog gut versteckt werden. Nicht desto trotz sind sie sehr beeindruckend, und aus dem richtigen Winkel betrachtet nimmt man die Stadt nicht mehr war, und fühlt sich Jahrtausende zurück versetzt.
Mittlerweile sind wir in Alexandria am Meer. Hier ist es wunderschön, und wir genießen eine wieder entspanntere Zeit, die allerdings schon Heute Abend endet, da es dann nachts nach Sudan geht. Wir hoffen, dass wir ein bisschen was zu sehen bekommen, da der Zeitplan sehr eng ist und wir direkt nach dem Konzert wieder nach Deutschland fliegen.
Soweit so gut. Schon mal ein frohes Fest Euch allen!
Lieben Gruß, Cyminology

Sonntag, 16. Dezember 2007

Jerusalem



Gestern haben wir zunaechst eine Tour an der Mauer entlang gemacht und haben uns ueber die politische Situation im Westjordanland informieren koennen. Das ist leider alles sehr frustrierend und kann hier schlecht dargestellt werden...
Danach sind wir dann auf nach Jerusalem und konnten die Altstadt besichtigen! was soll man sagen? auf den Spuren Jesu, Mohameds, Davids, Saladins etc. zu wandern ist schon der Wahnsinn! Wir sind den Kreuzigungsweg entlang bis zur Grabeskirche gelaufen, unter der sich der Berg der Kreuzigung, sowie das Grab befindet... haben die Klagemauer der Juden besichtigt und das ganze am Shabbat!!
Heute waren wir am Grabe Arafats und werden spaeter das Konzert spielen.
Morgen bricht dann die letzte Woche unserer Tour an, die uns dann nach Afrika fuehrt.
Soweit erstmal.
Liebe Gruesse von Cyminology

Freitag, 14. Dezember 2007

Aus Ramallah

(Petra Schlucht)

(Petra Tempel)
Also erstmal: Petra war sehr sehr beeindruckend. Wir haben ca. 4,5 Stunden zu Fuss zurückgelegt, um so viel wie möglich zu sehen. Das Wichtigste haben wir auch geschafft. Petra ist eine Stadt aus dem 1.Jh vor Christus. Dort lebten zu der Zeit schon 30.000 Menschen. Diese hatten anscheinend genügend Zeit, um riesiege Bauten von bis zu 120 Metern Höhe, in Felsen zu bauen. An einer Stelle wurde z.B. ein Teil des ersten Indianer Jones-Films mit Harrison Ford und Sean Connery gedreht. Um den beeindruckensten Teil (das Kloster) in Petra zu sehen, mussten wir über 900 Stufen zurücklegen. Es war wirklich sehr umwerfend. Unsere müden Bein und die sandigen Schuhe haben uns dann auch nicht davon abgehalten, an einem Empfang beim Leiter vom Goethe-Institut teilzunehmen
Heute ging es sehr spannend weiter. Wir haben insgesamt fast 5 Stunden an der Grenze zum Westjordanland verbracht. Die haben uns das Leben echt schwer gemacht. Dabei kam erschwerend hinzu, dass wir in fast allen arabischen Ländern spielen und Cymin iranischen Eltern hat. Da ist man hier (verständlicherweise) sehr empfindlich. Kurz vor Schließung der Grenze sind wir dann doch noch mit Hilfe eines Anrufs vom Leiter des Goethe-Instituts in Ramallah über die Grenze gekommen. Alles detailiert zu beschreiben, würde zu weit führen. Ihr könnt uns dann fragen, wenn wir wieder in Deutschland sind.
Auf der Fahrt von der Grenze nach Ramallah haben wir dann auch schon die ersten Kinder uns Jugendlichen gesehen, die durch Steine werfen gegen die Israelis rebelliert haben. Aber alles halb so wild.
Wir freuen uns morgen sehr auf unserem Besuch in Jerusalem. Wir werden euch demnächst darüber berichten. Wir hoffen auch, dass wir bald wieder ein paar Fotos hier reinstellen können. So weit erstmal ganz liebe Grüße aus einem kleinen Cafe in Ramallah von Cyminology.

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Von Syrien nach Jordanien

(Bazar in Aleppo)

So, während die anderen heute die als "Neues Weltwunder" titulierte antike Stadt Petra besichtigen, mache ich(ketan) heute mal nen ruhigen. Die letzten Tage waren sehr spannend! Aleppo erreichten wir nach einer schaukeligen Zugfahrt und fanden uns erneut in einem Traum aus 1000 und einer Nacht wieder: Unsere Unterkunft war nämlich mitten in der Altstadt. Altstadt bedeutet hier wie in Damsacus ein Bazar-Labyrinth aus engen Gassen, die wiederum in sich (bzw. hinter den Gassenmauern) die Häuser, Moscheen, Bäder oder Cafes beherbergen. Überall werden Stoffe, Gewürze, Parfums, Seifen(dafür ist Aleppo berühmt) dargeboten und es herrscht ein buntes Treiben. Mitten in diesen Gassen hinter einem großen hölzernem Tor befand sich eine alte Karawanearie. Dies waren die Anlaufstellen der in Karawanen reisenden Kaufleute, die dort Ihre Waren verschlossen und sich einquartierten. Und dort waren wir untergebracht!
Die Romantik wurde nur von der starken Kälte und Nässe gestört, welche die Ölöfen nicht zu bändigen wussten. (Beim Versuch einen Ofen zu entfachen hätten Bene und Ralf fast die Bude abgefackelt)
Das Konzert lief super und es waren wiedermal viele Studenten anwesend, mit denen wir ins Gespräch kamen.
Am nächsten Morgen um 5 Uhr früh verließen wir unsere Herberge und wurden in den leeren Gassen sofort von drei Polizisten angehalten, die, uns für Einbrecher haltend, schon fast die Waffen zückten. Nur durch das Zusprechen von zwei Passanten, löste sich die Situation auf. Mit Englisch kommt man Syrien übrigens nicht weit! Das Abenteuer ging aber erst los:
Am Flughafen (besser Flughäfchen) wurde unser Flug nicht angezeigt. Niemand schien verantwortlich. Es hieß nur immer "cancelt". Nach langen nervenaufreibenden Versuchen Informationen zu beschaffen, saßen wir 4 Stunden später in einem Minivan mit kurdischem Fahrer auf den Weg zur syrischen Grenze, von wo aus uns das Goethe Team aus Amman rüberholen sollte, da der Fahrer die Grenze nicht passieren konnte. Wir mußten zwar den Fahrer etwas bei Laune halten, da es schien, als ob ihm jeden Moment die Augen zu fallen würden; letztlich kamen wir aber an und atmeten auf, als wir auf jordanischen Straßen uns zum Soundcheck aufmachten...
Das Konzert am gleichen Abend lief wieder sehr gut, und wir sind froh über die hohen Besucherzahlen, die immer so bei 180 bis 280 liegen.
Ich bin gespannt, was die anderen zu berichten haben, wenn sie aus Petra zurück sind.
Bis dahin, Gruß,
ketan

Sonntag, 9. Dezember 2007

Weiter nach Aleppo

Gestern haben wir unseren 2. Workshop hier gegeben. Er fand an der hiesigen Musikhochschule statt. Die Studenten waren sehr interessiert. Wir konnten von ihnen auch ein paar spannende orientalische Skalen lernen.
Abends war dann das Konzert im Nationalmuseum von Damaskus. Auch das war sehr gut besucht und lief super.
Heute geht es dann nochmal kurz in die Altstadt zum Einkaufen. Dann geht es weiter mit dem Zug nach Aleppo. Es ist noch nicht mal die Hälfte unserer Nahost-Reise vorbei, und die ersten Orte liegen schon wieder so weit weg. Und auch die vielen Bekanntschaften. Unsere gemachten Fotos werden uns sicherlich dabei helfen, uns nochmal zurückversetzen zu lassen.
Weiterhin alles Gute und eine schöne Vorweihnachtszeit in Deutschland.
Viele Grüße von Cyminology

Samstag, 8. Dezember 2007

Damaskus

Als erstes mal der HInweis, dass in den anderen Blog jetzt teilweise Fotos zu sehen sind. Also einfach scrollen...
Gestern haben wir unseren ersten Workshop hier im Nahen Osten gegeben. Das war fuer uns sehr spannend. Drei Teilnehmer haben auch mit uns zusammen gespielt. Ein Oud-Spieler, ein Querflötist und ein E-Bass. Es war sehr inspirierend. Heute Vormittag sind wir dann mit dem Auto weiter nach Damaskus gefahren. Auf dem Weg hatten wir eine super Aussicht über ganz Beirut.
An der Grenze zu Syrien mussten wir insgesamt 5 Kontrollen passieren. Die eine wurde dann noch bestochen, damit wir wegen des Kontrabasses nicht besonders durchsucht werden. Man sagte uns, dass das aber ganz normal ist. Für uns Deutsche mal wieder ein Punkt der Kultur, der nicht einfach zu verstehen ist.
Nachdem wir in Damaskus angekommen sind, wurden wir gleich vom Leiter des Goethe-Instituts empfangen und in die Altstadt von Damaskus geführt. Wir haben Bauten gesehen, die ca. 2000 Jahre alt sind. Erschreckend ist, dass sich so wenig um die schöne Bau-Kultur gekümmert wird. Natürlich gab es wieder arabisches Essen und ein Tee im Teehaus mit vielen Leuten, die dort ihre Wasspfeife geraucht haben. Ein interessantes Bild.
Morgen haben wir vormittags einen Workshop und abends ein Konzert. Am Montag geht es dann mit dem Zug weiter nach Aleppo.
Alles Gute und liebe Grüße von Cyminology.